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Beschreibung
Deutschland im Krieg
Transatlantischer Imperialismus, NATO und EU.
von Ralph-M. Luedtke, Peter Strutynski (Hrsg.)
Mit Beiträgen von: Matin Baraki, Johannes M. Becker, Uli Cremer, Erhard Crome, Frank Deppe, Engin Erkiner, Ali Fathollah-Nejad, Rolf Gössner, Lühr Henken, Rudolf Hickel, Ekkehart Krippendorff, Ralph M. Luedtke, Leo Mayer, Arno Neuber, Steffen Niese, Norman Paech, Elaheh Rostami-Povey, Werner Ruf, Jonna Schürkes, Hans C. von Sponeck, Peter Strutynski, Achim Wahl, Ernst Woit.
Vorwort
Der vorliegende Band befasst sich im 60. Jahr der NATO-Gründung selbstverständlich mit dem westlichen „Verteidigungsbündnis“, seiner Geschichte und seiner gegenwärtigen und künftigen Rolle. Daneben kommen die Schauplätze seiner Handlungen in den Blick, insbesondere Afghanistan. Es war immerhin das erste und bisher einzige Mal, dass die NATO 2001 den Verteidigungsfall nach Artikel 5 des NATO-Vertrags ausgerufen hatte – als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September. Seither befindet sich die NATO – und mit ihr die 28 Mitgliedstaaten – im Krieg; ob das von den Regierenden so gesehen wird oder nicht, ist dabei unerheblich. Groteske Züge hat die deutsche Debatte darüber, wie man den Krieg in Afghanistan denn nun bezeichnen solle. Die bis 2009 regierende Große Koalition aus CDU/CSU und SPD scheuen das K-Wort wie der Teufel das Weihwasser. Offenbar soll mit allen Mitteln der Schein aufrechterhalten werden, die beiden Bundeswehreinsätze in Afghanistan, die Operation Enduring Freedom und der ISAF-Einsatz unter Führung der NATO hätten in erster Linie etwas mit „Stabilisierung“ und „Wiederaufbau“ zu tun, während die mittlerweile sich wieder häufenden Berichte über Gefechte, Luftangriffe, Anschläge, Hinterhalte und Massaker allenfalls als „kriegsähnliche“ Erscheinungen, nicht aber als Kriegshandlungen qualifiziert werden. Nun, weder die verkrampfte Sprachregelung der Bundesregierung noch der in Afghanistan geführte Bundeswehreinsatz – wir nennen ihn Krieg – haben die Bevölkerung zu überzeugen vermocht. Die Ablehnungsquoten bei beliebigen Meinungsumfragen bewegen sich zwischen 60 und 80 Prozent.
Danksagung aus dem Vorwort
Wie immer darf an dieser Stelle der Dank an die Autoren nicht fehlen, die ihre Manuskripte für die Publikation aufbereitet haben. Die verspätete Drucklegung sowie alle noch vorhandenen Fehler haben allein die Herausgeber zu verantworten. Auch in diesem Jahr konnte der Preis für das Buch stabil gehalten werden – es soll schließlich auch für Studierende und geringer Verdienende erschwinglich sein. Die Themen, die in dem Band bearbeitet werden, sind es wert, größere Verbreitung nicht nur im akademischen Raum zu finden. Das sind die Herausgeber und die ganze AG Friedensforschung ihrem gesellschaftspolitischen Anliegen schuldig.
Kassel, den 15. Oktober 2009
Ralph-M. Luedtke und Peter Strutynski