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Beschreibung
Eine Katze namens Adolf
von Trude Levi
Als Jüdin im Dritten Reich – Ein Zeitzeugenbericht
Als Trude Levi vor zwölf Jahren erstmals nach Deutschland zurückkehrte, hielt sie es hier nicht lange aus. Schuld daran war eine Landkatze. Denn weil das Tier stets die rechte Pfote hob, hatte man es Adolf getauft. „Ich schwor mir damals, nie wieder in dieses Land zu kommen, in dem man Katzen Adolf nennt,“ erzählt die 72-jährige Jüdin ungarischer Abstammung, die den Holocaust nur knapp überlebte. Doch sie kehrte zurück, nach Hessisch Lichtenau, wo sie 1944 zur Arbeit in der Sprengstoffproduktion gezwungen worden war.
Trude Levi kam auf Einladung der Geschichtswerkstatt Hessisch Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis. Seit den achtziger Jahren sorgen Bürger des Städtchens dafür, dass die Zeit des Nationalsozialismus in ihrer Heimat nicht in Vergessenheit gerät. Denn auf der Hessisch Lichtenauer „Steinhecke“ hatte während des Krieges eine der größten Sprengstofffabriken des Dritten Reiches gestanden.
Elke Bockhorst (Frankfurter Rundschau)